Dachpappe Entsorgung in Berlin: Umweltgerechte und fachgerechte Entsorgung von Bitumenbahnen

Die Entsorgung von Dachpappe – auch als Bitumenbahn oder Teerpappe bekannt – ist ein wichtiger Bestandteil bei der Sanierung oder dem Abriss von Dächern. Besonders in einer Großstadt wie Berlin, wo der Gebäudebestand oft modernisiert oder rückgebaut wird, stellt sich regelmäßig die Frage nach einer Dachpappe Entsorgung in Berlin und gesetzeskonformen Entsorgung dieses speziellen Baumaterials. Dieser Artikel beleuchtet ausführlich alle Aspekte der Dachpappenentsorgung in Berlin, inklusive gesetzlicher Vorgaben, Entsorgungsoptionen, Kosten, Anbieter und praktischer Tipps.


Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Dachpappe?
  2. Warum ist die Entsorgung von Dachpappe besonders?
  3. Gesetzliche Regelungen zur Dachpappenentsorgung in Berlin
  4. Arten von Dachpappe: Unterschiedliche Entsorgungswege
  5. Wie erkennt man teerhaltige Dachpappe?
  6. Schadstoffbelastung: Gefahrstoffe in alter Dachpappe
  7. Entsorgungsoptionen in Berlin
  8. Entsorgungsdienstleister in Berlin: Ein Überblick
  9. Containerdienste für Dachpappe
  10. Recycling und Wiederverwertung von Bitumen
  11. Kosten der Dachpappenentsorgung
  12. Fördermöglichkeiten und Zuschüsse
  13. Do-it-yourself vs. Fachfirma: Was ist sinnvoll?
  14. Tipps für die sichere Handhabung und Verpackung
  15. Umweltgerechtes Bauen: Alternative Materialien
  16. Fazit

1. Was ist Dachpappe?

Dachpappe ist ein traditionelles Bedachungsmaterial, das meist aus Pappe oder Glasfaservlies besteht und mit Bitumen (einem Erdölprodukt) oder Teer getränkt ist. Sie dient zur Abdichtung von Flachdächern, Gartenhäusern, Garagen und anderen Gebäuden gegen Feuchtigkeit.

Frühere Generationen verwendeten oft Teerpappe, während heute fast ausschließlich Bitumenpappen eingesetzt werden. Bitumenpappe ist langlebiger und weniger schadstoffbelastet als ihre teerhaltigen Vorgänger.


2. Warum ist die Entsorgung von Dachpappe besonders?

Dachpappe kann Schadstoffe wie Teeröle (PAK – Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) enthalten. Diese Stoffe gelten als krebserregend. Das macht eine einfache Entsorgung über den Hausmüll oder Bauschutt unmöglich und sogar gesetzlich verboten.

Eine ordnungsgemäße Entsorgung ist notwendig, um Menschen, Tiere, Boden und Grundwasser zu schützen.


3. Gesetzliche Regelungen zur Dachpappenentsorgung in Berlin

In Deutschland – und somit auch in Berlin – gelten für die Entsorgung von Dachpappe mehrere gesetzliche Vorgaben:

  • KrWG – Kreislaufwirtschaftsgesetz: Regelt den Umgang mit Abfällen unter dem Aspekt der Abfallvermeidung und -verwertung.
  • Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV): Klassifiziert Abfälle nach ihrer Herkunft und Gefährlichkeit.
  • Gefahrstoffverordnung (GefStoffV): Gilt bei mit Schadstoffen belasteter Dachpappe, etwa mit hohem PAK-Gehalt.

Teerhaltige Dachpappen gelten als gefährlicher Abfall und müssen separat gesammelt und fachgerecht entsorgt werden.


4. Arten von Dachpappe: Unterschiedliche Entsorgungswege

Nicht jede Dachpappe ist gleich. Unterschieden werden:

Bitumenpappe (neuere Dachpappe)

  • Enthält Bitumen, ein unbedenklicher Baustoff.
  • Kann thermisch verwertet (verbrannt) werden.
  • Entsorgung erfolgt als nicht gefährlicher Bauabfall.

Teerpappe (ältere Dachpappe)

  • Enthält Teer, der PAK enthält.
  • Gilt als gefährlicher Abfall.
  • Muss separat erfasst und über einen zertifizierten Entsorger entsorgt werden.

5. Wie erkennt man teerhaltige Dachpappe?

Einige Merkmale helfen bei der Unterscheidung:

  • Geruch: Teerpappe riecht stark und unangenehm nach altem Straßenbelag oder Kohle.
  • Alter: Dachpappe vor 1990 ist oft teerhaltig.
  • Farbe: Teerpappe ist oft dunkler und glänzender.
  • Labortest: Eine genaue Analyse kann nur ein Fachlabor durch PAK-Messung durchführen.

Tipp: Viele Entsorgungsunternehmen bieten gegen Aufpreis eine PAK-Analyse an.


6. Schadstoffbelastung: Gefahrstoffe in alter Dachpappe

Die problematischsten Stoffe in alter Dachpappe sind:

  • PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe)
  • Asbest (selten, aber in alten Unterlagen möglich)
  • Schwermetalle

Diese Substanzen sind gesundheitsgefährdend. Daher ist persönliche Schutzausrüstung (PSA) bei der Handhabung unerlässlich: Atemschutzmaske, Handschuhe, Schutzanzug.


7. Entsorgungsoptionen in Berlin

In Berlin stehen verschiedene Optionen für die Dachpappenentsorgung zur Verfügung:

  • Wertstoffhöfe der BSR (Berliner Stadtreinigungsbetriebe):
    • Nur für Kleinmengen bis 3 m³.
    • Keine Annahme von teerhaltiger Pappe.
  • Zertifizierte Entsorgungsbetriebe:
    • Für größere Mengen.
    • Abholung und Containerbereitstellung möglich.
  • Bau- und Sanierungsfirmen mit Entsorgungsnachweis

8. Entsorgungsdienstleister in Berlin: Ein Überblick

Einige seriöse Anbieter in Berlin:

  • BSR Recyclinghöfe
  • ALBA Berlin GmbH
  • REMONDIS Region Ost GmbH
  • Containerdienst Berlin 24
  • Hoffmann Entsorgung
  • Berliner Recycling GmbH

Tipp: Achten Sie bei der Auswahl auf eine zertifizierte Entsorgungsnachweisführung.


9. Containerdienste für Dachpappe

Für größere Mengen ist die Miete eines Containers oft die praktikabelste Lösung. Dabei zu beachten:

  • Spezielle Container für Dachpappe erforderlich
  • Abdeckung gegen Regen (Umweltschutz)
  • Sortenreine Trennung (z. B. ohne Holz, Nägel etc.)

Größen: Meist zwischen 3 m³ und 10 m³ verfügbar
Preise: Zwischen 250 € und 800 € je nach Menge, Materialart, Anfahrtskosten und Mietdauer


10. Recycling und Wiederverwertung von Bitumen

Bitumenhaltige Dachpappe kann thermisch verwertet werden – d.h. in Müllverbrennungsanlagen zur Energieerzeugung genutzt. Ein vollständiges stoffliches Recycling ist derzeit technisch aufwendig und nicht weit verbreitet.

Teerhaltige Dachpappe wird in Spezialanlagen entsorgt, eine Wiederverwertung ist nicht zulässig.


11. Kosten der Dachpappenentsorgung

Die Kosten hängen ab von:

  • Art der Dachpappe (Bitumen vs. Teer)
  • Menge
  • Entsorgungsweg
  • Transport- und Containerkosten

Beispielpreise (Stand 2025):

LeistungPreis (ca.)
Container 5 m³ (bitumenhaltig) inkl. Abholung350 – 550 €
Container 5 m³ (teerhaltig) inkl. Abholung500 – 800 €
PAK-Labortest80 – 150 €
Entsorgung auf Wertstoffhof (Kleinmenge)0 – 40 €

Tipp: Mehrere Angebote einholen!


12. Fördermöglichkeiten und Zuschüsse

Die Dachsanierung kann unter bestimmten Umständen durch Förderprogramme bezuschusst werden:

  • BAFA: Bei energetischer Dachsanierung
  • KfW: Bei Komplettsanierungen
  • Landesprogramme Berlin (z. B. SolarPLUS)

Diese Förderungen decken meist nicht direkt die Entsorgung, aber senken die Gesamtkosten der Maßnahme.


13. Do-it-yourself vs. Fachfirma: Was ist sinnvoll?

Selbermachen:

  • Günstiger
  • Nur bei kleinen Mengen sinnvoll
  • Schutzausrüstung nötig

Fachfirma:

  • Rechtssicher
  • Umweltgerecht
  • Besser bei großen Mengen oder Teerpappe

Tipp: Bei Unsicherheit zur Materialart lieber Fachfirma beauftragen.


14. Tipps für die sichere Handhabung und Verpackung

  • Tragen Sie Atemschutzmasken und Schutzanzug
  • Lagerung trocken, abgedeckt und getrennt von anderem Abfall
  • Scharfe Kanten und Nägel entfernen
  • Nicht zerschneiden oder verbrennen!

Verpackung in Big Bags wird häufig verlangt – besonders bei teerhaltigem Material.


15. Umweltgerechtes Bauen: Alternative Materialien

Beim Neubau oder der Sanierung kann auf alternative Materialien zurückgegriffen werden:

  • EPDM-Folien: Langlebig und recycelbar
  • Gründächer: Umweltfreundlich, gute Dämmung
  • Bitumenbahnen mit geringem PAK-Gehalt

Ziel: Reduzierung künftiger Entsorgungsprobleme und bessere Ökobilanz.


16. Fazit

Die Entsorgung von Dachpappe in Berlin ist ein komplexes, aber lösbares Thema. Wer sich mit den gesetzlichen Vorgaben auseinandersetzt und auf Fachbetriebe setzt, vermeidet nicht nur Bußgelder, sondern leistet auch einen Beitrag zum Umweltschutz. Ob Bitumenpappe oder teerhaltige Altlast – für jede Situation gibt es passende Lösungen.

Die wichtigsten Punkte:

  • Unterscheiden Sie zwischen Bitumen- und Teerpappe
  • Nutzen Sie zertifizierte Entsorgungsunternehmen
  • Lassen Sie bei Unsicherheit Materialproben analysieren
  • Schützen Sie sich bei der Handhabung
  • Beachten Sie die Berliner Regeln und Fördermöglichkeiten